Der Chinese
von Benjamin Lauterbach
Staatstheater Darmstadt
Premiere: 16. November 2012
Bühne & Kostüm: Kerstin Junge
Dramaturgie: Dr. Matthias Ackermann
Mit: Christina Kühnreich, Margit Schulte-Tigges, Harald Schneider, Andreas Vögler, Klaus Ziemann
Pressestimmen
Darmstädter Echo, 17.11.2012:
"Regisseurin Andrea Thiesen hat bei der Besetzung die Kinderrollen an die Älteren vergeben, was den Charakter der Groteske betont und auch zur Konstruktion des Stücks passt, in dem ausgerechnet ein Herr aus dem neokapitalistischen und altkommunistischen China als höflicher Beobachter der elitärnationalistischen Ökokratur zu Besuch kommt. Das ist ätzender Stoff, und die Regie tut gut daran, kein Politkabarett daraus zu machen, die grimmige Polemik eher ein wenig zu unterspielen. [...] Dies kann, aber muss man nicht schärfer anspitzen, das mag man noch straffen können. Aber gerade in ihrer Zurückhaltung macht die Darmstädter Uraufführung unaufdringlich deutlich, dass die netten Lohas keine Gut-, sondern Bessermenschen sind. Und dass die nächste Entwicklungsstufe des Lifestyles der Übermensch sein könnte."
Nachtkritik, 15.11.2012:
"Und wenn die Mutter in Filzpantoffeln ihrer Tochter Lara verbietet, mit der mitgebrachten Plastikpuppe zu spielen oder sich ein Brotbrett vor das Gesicht hält, um die Handystrahlen des Fremden abzuwehren, dann denkt man an all die nervigen Bewusstleber, Yogamacher und Frühschlafengeher, die freiwillig vielen sinnlichen Genüssen entsagen. Andrea Thiesen bringt die Zuschauer mit vielen genau gearbeiteten Szenen immer wieder zum Lachen. Schade nur, dass sie es ihnen bisweilen zu sehr ermöglicht, das Stück als vorhersehbare Komödie zu verstehen, nicht als bissige Gesellschaftssatire."
"Regisseurin Andrea Thiesen hat bei der Besetzung die Kinderrollen an die Älteren vergeben, was den Charakter der Groteske betont und auch zur Konstruktion des Stücks passt, in dem ausgerechnet ein Herr aus dem neokapitalistischen und altkommunistischen China als höflicher Beobachter der elitärnationalistischen Ökokratur zu Besuch kommt. Das ist ätzender Stoff, und die Regie tut gut daran, kein Politkabarett daraus zu machen, die grimmige Polemik eher ein wenig zu unterspielen. [...] Dies kann, aber muss man nicht schärfer anspitzen, das mag man noch straffen können. Aber gerade in ihrer Zurückhaltung macht die Darmstädter Uraufführung unaufdringlich deutlich, dass die netten Lohas keine Gut-, sondern Bessermenschen sind. Und dass die nächste Entwicklungsstufe des Lifestyles der Übermensch sein könnte."
Nachtkritik, 15.11.2012:
"Und wenn die Mutter in Filzpantoffeln ihrer Tochter Lara verbietet, mit der mitgebrachten Plastikpuppe zu spielen oder sich ein Brotbrett vor das Gesicht hält, um die Handystrahlen des Fremden abzuwehren, dann denkt man an all die nervigen Bewusstleber, Yogamacher und Frühschlafengeher, die freiwillig vielen sinnlichen Genüssen entsagen. Andrea Thiesen bringt die Zuschauer mit vielen genau gearbeiteten Szenen immer wieder zum Lachen. Schade nur, dass sie es ihnen bisweilen zu sehr ermöglicht, das Stück als vorhersehbare Komödie zu verstehen, nicht als bissige Gesellschaftssatire."
Fotos © Barbara Aumüller